Action For Education

Action For Education


Action for Education (AFE)
wurde 2018 von einer Gruppe freiwilliger Helfer:innen gegründet, die bereits in den Jahren zuvor Bildungsprojekte für geflüchtete Menschen in Griechenland betreut haben. Die Organisation wurde als notwenige Antwort auf die entsetzlichen Bedingungen, denen geflüchtete Kinder und Jugendliche auf den Griechischen Inseln ausgesetzt waren, ins Leben gerufen.

Bereits nach eineinhalb Jahren waren drei Zentren auf der Insel Chios in Betrieb, die ganzheitliche und informelle Versorgung und Bildung für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 – 22 Jahren zur Verfügung stellten. In Zusammenarbeit mit hunderten von freiwilligen Helfern aus der Geflüchteten-Community selbst sowie aus vielen anderen Ländern, wollte AFE sichere Orte schaffen, um Resilienz und Gemeinschaft inmitten einer instabilen und teils feindlich gesinnten Umgebung zu bilden.

2018 erweiterte AFE ihre Arbeit und öffnete ein Jugendzentrum auf der Insel Samos, drei Stunden südlich von Chios. Kurze Zeit später waren es bereits drei, darunter ein Bildungszentrum für 18 – 23 Jährige, einen Ort für Kinder zwischen zwei und sieben Jahren, und einen Computer Raum, in dem IT Klassen und Internetzugang angeboten wurden.

Die globale Pandemie, eine Verschiebung der Migrationsbewegungen sowie eine Vielzahl politischer Entwicklungen wie die steigende Zahl illegaler Pushbacks, die im Mittelmeer dokumentiert wurden, der Bau und die Eröffnung mehrerer geschlossener Lager und die Verlegung von Asylsuchenden und Geflüchteten von den „Hotspot“-Inseln auf das griechische Festland veranlassten die Organisation dazu, ihre Initiativen und Aktivitäten neu auszurichten. Ende 2021 stellte AFE ihre Tätigkeit auf Samos und Chios ein, um ihre Bemühungen auf das griechische Festland und die Kanarischen Inseln zu konzentrieren und sich an die sich ständig verändernde Situation von Menschen auf der Flucht anzupassen.

Im Jahr 2021 war die Zahl der Menschen, die bei der Überquerung der Atlantikroute zwischen Nordwestafrika und den Kanarischen Inseln ihr Leben riskierten, zehnmal höher als 2019. Mehr als 930 Todesfälle wurden gemeldet, darunter 82 Kinder. Darüber hinaus gibt es eine steigende Zahl von unbegleiteten Minderjährigen, die in Spanien ankommen. Sie werden bei ihrer Ankunft in kleineren Zentren untergebracht, aber sobald sie 18 Jahre alt sind, haben sie oft keine weitere Unterstützung mehr. AFE ist noch dabei, die Situation auf den Kanarischen Inseln eingehend zu bewerten und hat ihr Engagement mit der Einführung der Sprach-App ¡Ojalá! begonnen, der weltweit ersten Anwendung zum Erlernen der spanischen Sprache für Menschen auf der Flucht.

In Athen wurde das Nest im Mai 2021 wiedereröffnet und bietet weiterhin einen sicheren Ort für Kleinkinder und ihre Familien. Teil des Programms ist jetzt nicht nur die Betreuung der Kinder, sondern auch Sprachkurse für die Eltern, eine Zusammenarbeit mit Akupunkteuren ohne Grenzen, die Workshops über Massagetechniken für Babys und Kinder durchführen, sowie das Art Project, das Kindern und Eltern die Möglichkeit bietet, sich kreativ auszuleben. Im Jahr 2021 nahmen 137 Kinder aus 72 verschiedenen Familien an den Aktivitäten teil.

Die Angebote von AFE sind immer ganzheitlich gedacht und beinhalten die medizinische Grundversorgung, Bildungsprogramme und Freizeitangebote genauso wie psychosoziale Betreuung und Sprachkurse. Sie bieten einen sicheren Rückzugsort und vertraute Ansprechpartner:innen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie Kreativität fördern, Gemeinschaft stiften, und kompromisslos jene Menschen unterstützen, deren Grundrechte ansonsten nicht gewährleistet sind. Es war uns eine große Ehre, diese Bemühungen bis Ende 2022 mit 300 Euro monatlich zu unterstützen. Mehr Informationen zur Organisation finden Sie auf www.actionforeducation.org.